Rituale statt Stundenplan – Warum Alltag mit Hund kein 5-Punkte-Plan ist

Heute überlassen wir das Wort einer echten Herzenskollegin: Dominique Towé von Pawfect Matches. Ihre Arbeit dreht sich um mehr als Training oder Beratung – sie schafft Verbindung. Dominique begleitet Menschen und Hunde auf ihrem Weg zu einem harmonischen Miteinander – mit einem tiefen Gespür für Emotionen, Kommunikation und Beziehung.

Ihr Plädoyer für achtsame Rituale statt starrer Strukturen unterschreiben wir von How to Wau zu 100%. Denn auch wir glauben daran, dass der Alltag mit Hund nicht in To-do-Listen gepresst werden sollte, sondern aus kleinen Momenten besteht, in denen echte Nähe entsteht.

In Dominiques Gastbeitrag geht es genau darum: Wie wir durch liebevolle Rituale im Alltag mit unseren Hunden echte Verbindung leben können. Und warum es dabei nicht um Perfektion, sondern um Präsenz geht.

Ein Plädoyer für mehr Präsenz im täglichen Miteinander

Der Alltag mit Hund ist voller kleiner „Tagesordnungspunkte“. Spaziergänge, regelmäßiges Füttern, zwischendurch spielen, vielleicht etwas trainieren, Ruhe ermöglichen. Viele von uns suchen dabei nach Struktur – nach Routinen, Tipps, Checklisten. Und ja: Klarheit hilft. Orientierung gibt Sicherheit.

Doch manchmal schleicht sich etwas ein: Das Gefühl, funktionieren zu müssen. Auch mit Hund. Feste Abläufe werden zu starren Mustern. Was leicht sein könnte, wird plötzlich eng. Und das, was uns doch eigentlich verbinden soll – der gemeinsame Alltag – fühlt sich an wie ein weiteres To‑do.

Aber was wäre, wenn wir neben der Idee von Stundenplänen kleine Rituale schaffen? Momente, die nicht auf Effizienz zielen, sondern auf Verbindung?

Was Rituale anders machen

Rituale sind keine Checklisten. Sie sind liebevoll wiederholte Gesten. Sie strukturieren nicht den Tag, sondern geben Bedeutung.

Ein kurzes Innehalten vor dem Spaziergang. Ein bewusstes Streicheln mit der ganzen Aufmerksamkeit. Ein sanftes „Komm gut klar“, bevor der Hund alleinbleibt.

Solche kleinen Momente sagen oft mehr als jedes gut getimte Signal. Sie vermitteln: Ich bin da. Ich sehe dich. Wir gehören zusammen.

Drei einfache Rituale, die Verbindung stärken

1. Ein täglicher Check‑in‑Moment

Zwei Minuten nichts tun. Nur nebeneinander sitzen. Atmen. Spüren. Ohne Ziel. Verbindungsaufbau.

2. Das bewusste Anleinen

Nicht hektisch im Vorbeigehen, sondern mit einem kurzen Blick, einem ruhigen Atemzug: „Jetzt gehen wir gemeinsam los.“

3. Der Übergangsgruß

Ob beim Alleinbleiben oder beim Heimkommen: ein kleines, gleichbleibendes Wort oder Zeichen, das Sicherheit und Verlässlichkeit gibt.

Fazit – Der rote Faden liegt im Gefühl, nicht im Plan

Ein gutes Leben mit Hund entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Verbundenheit. Es sind die ruhigen, achtsamen Rituale, die Vertrauen wachsen lassen – nicht der perfekte Trainingsplan.

Vielleicht ist das größte Geschenk, das wir unseren Hunden machen können, genau das: Im Alltag nicht alles richtig machen zu wollen, sondern wirklich da zu sein.

Paw‑zit

Dominiques Beitrag erinnert uns an das, was im Miteinander mit unseren Hunden wirklich zählt: Nicht das strenge Abarbeiten von Tagesplänen, sondern das bewusste Erleben von Augenblicken. Rituale geben Sicherheit und schaffen Nähe – nicht weil sie perfekt geplant sind, sondern weil sie mit Herz gelebt werden. Wenn wir unseren Hunden täglich ein kleines bisschen mehr „Ich sehe dich“ schenken, entsteht daraus das größte Geschenk überhaupt: Vertrauen.

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